So ein Konzert hatte es in dieser Region noch nicht gegeben.
Mit einer finanziellen Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für
Kultur und Medien in Zusammenarbeit mit dem BMCO Bundesmusikverband
Chor & Orchester e.V., Impuls und Neustart Kultur war es der Musikkapelle
Südlohn möglich, die berühmte Stadtkapelle Köln in die Doppelgemeinde
einzuladen.


Das Ziel war es, neue Musikrichtungen zu erkunden. Mit der Stadtkapelle
kamen rheinländische Klänge in die Jakobihalle.
Zuerst eröffnete das Schülerorchester unter der Leitung von Bianca Hövel den
Konzertabend. Dieses Orchester bietet Musikanfängern die Gelegenheit in
einem Ensemble zu spielen. Die Altersstruktur geht dabei weit über das
Kindesalter hinaus. Die jüngste Musikantin war gerade erst neun Jahre alt
geworden doch der älteste Anfänger verkündete, dass er nächstes Jahr schon
50 Jahre alt wird. Mit dem Musizieren zu beginnen ist immer möglich.
Nach dem Schülerorchester betrat das Jugendorchester unter der Leitung von
Nikolas Heynck die Bühne und brachte direkt eine Überraschung mit.
Sie hatten während der Corona-Zeit ein eigenes Musikstück komponiert.
Der Name ist „Living vor Music“ und alle Mitglieder hatten sich beim
komponieren selbst verewigt. Das Stück hatte Spannung, Tempo und Stil und
das Publikum in der voll besetzten Halle bedankte sich mit einem riesigen
Applaus.

Nun betrat das Hauptorchester der Musikkapelle Südlohn die Bühne und
Manfred Wanning, welcher mit seiner bekannten charmanten Weise durch das
Programm führte, erklärte dem Publikum das Zustandekommen dieses
wunderbaren Konzertabends.

Die Südlohner begannen mit dem Fliegermarsch „Army of the nile“ und darauf
folgend ein Konzertstück zu einem Dorffest in Spanien „Festa Paesana“.
Die Polka „Prager Gassen“ im Schwierigkeitsgrad 5 zeigte auf, dass sich die
Südlohner vor den Kölnern nicht verstecken brauchen und ebenfalls die
Melodien zum Musical „Elisabeth“ gefielen dem Publikum sehr.
Vor der Pause bedankte sich Wanning bei der Fa.Stroetmann aus Münster und
besonders bei der Fa. Gebr. Robers aus Südlohn für die Möglichkeiten,
während der Pandemie in deren Firmengebäuden proben zu dürfen.
Ein ganz besonderer Dank ging ebenfalls an die Firma TEKA Absaug- und
Entsorgungstechnologie. Diese stellte dem Musikverein Virenreinigungsgeräte
für das Probenhaus schon vorab zur Verfügung obwohl die Finanzierung dafür
noch nicht stand. Wanning bat an diesem Abend um Spenden und das
begeisterte Publikum ließ sich nicht zweimal bitten.


Während der Pause wurde stilgerecht Kölsch in Flaschen gereicht
Nach der Pause war nun die Stadtkapelle Köln auf die Bühne getreten und
stellten mit Ihrem musikalischen Direktor Herrn Sven Christian Kinne und der
„Ouvertüre Vater Rhein“ von Paul Lincke gleich klar, warum ihr ein so guter Ruf
voreilt.
Der Kapellmeister Stefan Alfter führte durch das Programm und erklärte dem
Publikum, wie die rheinländische Musikkultur ihren Weg gefunden hat und das
sie eigentlich fälschlicher Weise oft nur auf die Karnevalszeit reduziert wird.
Diese Musik wird ganzjährig gerne gehört und eine der bekanntesten Bands,
welche daraus hervorgegangen sind, wären die „Bläck Fööss“
Mit den 3 kölschen Krätzchen (Krätzchen sind kleine Musikerzählungen) ging es
weiter und natürlich durfte auch die heimliche kölnische Hymne „En unserem
Veedel“ von Hans Knipp nicht fehlen.


Dann wurde die Stimmungsmaschine angeworfen und nach den Klängen von
dem „Marsch der Ehrengarde der Stadt Köln“, „Am Dom zo Kölle“ und „Der
Kölsche Jung“ stand das Publikum vor den Stühlen, applaudierte lautstark und
forderte Zugaben. Dabei war das Konzert noch überhaupt nicht beendet denn
nun kamen die Südlohner mit auf die Bühne und mit fast 100 Musiker/innen
wurde der „Prinzen-Garde Marsch“ angestimmt. Die Halle bebte.
Manfred Wanning hatte die Moderation wieder übernommen und erklärte den
typischen Kölner anhand des Musikstücks „Unsere Stammbaum“ von Hans
Knipp und den Bläck Fööss. Die Kölner sind absolute weltoffene multikulturelle
fremdenfreundliche Menschen und dürften gerne als Vorbild für uns alle
gesehen werden. Das beschreiben sie auch so im Text zu diesem Lied.
Das letzte Stück sollte der „Treue Husar“ werden und das Publikum sang
lautstark mit. Der letzte Ton war noch nicht verklungen, da riefen die ersten
schon nach einer Zugabe. Diese wurde natürlich gerne und gleich zweimal
gewährt. Erst spielten alle zusammen „Drink doch ene met“ und dann
obendrauf noch „Rheinlandmädel“ von Willi Ostermann.
Nach minutenlangen Applaus ließ das Publikum nun alle Beteiligten von der
Bühne und viele blieben noch gerne auf ein Fläschchen Kölsch beieinander und
erzählten sich gegenseitig von diesem wohl unvergesslichen Abend.